Lampertheimer Zeitung 20.11.2010

LZ_20112010_Unverträgliche_Lösung_-_BILA_kritisiert_BUND

Kommentar:

BILA-Vorstand, mit offiziellen NABU- und BUND Vertretern?
http://www.bila-ice.de/wir_ueber_uns.html

Das ist eine gezielte Irreführung der Bürger, die natürlich deshalb glauben, dass diese BILA- Vorstandsmitglieder auch gleichzeitig im Auftrag und Sinne ihrer Naturschutzverbände NABU und BUND handeln. Was aber nicht so sein kann, denn siehe z.B. auch die letzte länderübergreifende BUND Stellungnahme zu den A- und C-Varianten.

Die BILA Ziele sind absolut konträr dazu, und somit dürften diese im BILA-Vorstand genannten Vertreter nur als reine Privatpersonen auf der BILA-HP erscheinen.
http://www.bila-ice.de/Infos/Grundlagentext.jpg

Durch diese Irreführungen, tauchen auch immer wieder entsprechende Presseartikel auf.
Das ist nicht gerade hilfreich für unsere Interessenvertretung, dass das kleinste Trassen-Übel betreffs Natur und Umwelt gewählt werden sollte.

 

Hierzu auch ein Kommentar von Reinhard Klose aus Hüttenfeld

Der im zweiten Artikel der o. g. Ausgabe der LZ "Unverträgliche Lösung - BILA kritisiert BUND für dessen Plädoyer" enthaltene Vorwurf von Dekan Hans Geil bezogen auf die C-Trasse bei Neuschloss:

ZITAT:"Schließlich solle verhindert werden, dass eine Zugtrasse einen Wald zerstückle. Denn die entstehenden Inseln seien wertlos für Pflanzen und Tiere. Sie könnten eine bis zu 80 Meter breite Schneise, wie sie die Variante C mit sich bringe, nicht überwinden."

ist nicht nur falsch, sie belegt die fehlende Fachkompetenz des Kirchenmannes in Sachen Umwelt und Naturschutz und ist wie folgt zu widerlegen:

1. Die ICE-Trasse bei Neuschloss zerstückelt keinesfalls den Wald, vielmehr zerschneidet sie ihn. Dies ist ein gravierender Unterschied. - Dagegen zerstückelt gerade die von der BILA prefärierte ICE-Trasse A im Bereich des Viernheimer Dreiecks und beim Einschleifen auf die Riedbahntrasse sehr wohl den Wald in mehrere Einzelstücke. Zur BAB- und ICE-Trassenzerschneidung entstehen dabei zusätzlich isolierte, abgetrennte Zwickelbereiche zwischen Autobahnkreuz und dem weiten ICE- Trassenbogen, der nach Vorstellungen der Bahn für eine Geschwindigkeit von 300 km/h ausgelegt sein soll. In jedem Fall sind die Trassenradien von Autobahn und Bahngleisen unterschiedlich. In Fachkreisen nennt man den dabei entstehenden Flächenzerschnitt Verinselung. Dabei ist ein negativer Aspekt die Unterbindung des freien Genaustausches zur Erhaltung einer möglichst großen Artenvielfalt (Diversität). Gerade dies droht massiv bei der Trasse, die die BILA und Kreispolitik in ihrer Resolution fordern. Eine Verinselung ist i.a.R. noch weitaus negativer als eine Zerschneidung, für die ein Ausgleich einfacher erreichbar ist.

2. Herr Dekan Geil will nicht zur Kenntnis nehmen, dass sich die Umweltverbände bei der Direkttrasse explizit für eine Lösung im gedeckelten Trog ausgesprochen haben, die noch 2 km weit ins Feld hinaus führen soll. Insofern sind seine Argumente hinsichtlich einer 80 m breiten, zerschneidenden Trasse eine apokalyptische Unheilsverkündung und so nicht stimmig, im Zusammenhang mit dem Plädoyer der Umweltverbände .

Die Vorstellungen der BILA stellt Wunschdenken dar und schadet derzeit in der Sache weitaus mehr als sie irgend einen Gewinn bringt. Anstatt die Trassenplanung Fachleuten zu überlassen, die etwas davon verstehen und die die verschiedenen Alternativen gegeneinander abwägen und wichten, so dass Jedermann und auch die BILA diese verstehen kann (wenn sie denn überhaupt will), betätigt sie sich selbst als unqualifizierter Trassenplaner und sieht dabei verständlicher Weise nur den Bereich vor und nach Neuschloss bzw. den Trassenabschnitt zwischen Lorsch bis zur Landesstraße 3110 an der Autobahn. Würde letztlich nur nach solchen "Vorgaben" ICE- Trassen gebaut, würde der Zug vor lauter Mäanderschleifen sein Ziel höchstwahrscheinlich nie erreichen.

Statt die Hinweise der Umweltverbände/Umweltforum aus BW und Hessen aufzugreifen, mit diesen zu erörten und dann überlegen wie man das Beste daraus macht, gibt man sich bei der BILA erschüttert, brüskiert und zeigt keinerlei Verständniss für eine gar nicht so schlechte Trassenpreferierung mit klaren Sachvorgaben.

Die Schulleitung des Litauischen Gymnasiums sollte doch mal ihre Schüler zum Vortrag von Herrn Hummel im Internet recherieren lassen, was ein Kilometer ICE-Trasse so kostet. Im Mathe Unterricht könnte ermittelt werden wieviel länger die ICE-Trasse A ist, auf der der Hbf. Mannheim erst 1,5 Minuten später erreicht wird als über Mhm.-Direkt . Der ICE soll 300 km/h schnell fahren! Selbst bei nur 200 km/h sind 1,5 Minuten immer noch eine Strecken-Mehrlänge von 5 km! Welche Kosten ergeben sich durch die längere Trasse? Wieviel mehr Wald ist dabei zu roden? Erst wenn die Schüler zu den obigen Aufgaben ein ungefähres Ergebnis erarbeitet haben sollten sie sich ihre eigene Meinung dazu bilden.

www.Natur-um-Huettenfeld.de